Dieter Bosshard eröffnet seine letzte Delegiertenversammlung als Präsident, die 55. in der Vereinsgeschichte. Er startete mit einem kleinen Rückblick. Er habe das Amt des Präsidenten nicht gesucht, betont er, aber es sei ihm wichtig gewesen, Gottes Ruf wahrzunehmen. So übernahm er damals ad Interim dieses Amt und liess sich 2021 für eine zweite Amtsperiode offiziell als Präsident wählen. Damit war Dieter insgesamt 8 Jahre Präsident der Viva Kirche Schweiz. In seine Präsidialzeit fiel der Auftrags- und Visionsprozess, der Namensfindungs- und Logoprozess sowie die Verlegung der Geschäftsstelle von Schaffhausen nach Schlieren.
In seiner Abschiedsrede wünschte Dieter der Viva Kirche, dass sie «Hoffnung und Lebenssinn mit Ewigkeitsperspektive vermittle.» Viva Kirchen sollen Orte sein, wo Menschen weiterhin Jesus kennenlernen dürfen. Und in Richtung Leitung und Vorstand sagte er: «Bleibt treu am Wort, leitet mit Weitsicht» und in Anspielung an Josua 1,9: «Seid mutig und stark».
Als Nachfolger kandidierte Martin Maag, bisher Mitarbeitervertreter im Vorstand. Durch diese Funktion war Martin den Delegierten bereits etwas bekannt. Martin ist leitender Pastor der Viva Kirche Romanshorn im Thurgau. Seit 2015 wirkt er dort, nachdem er in Zürich und zuvor in Rorbas‑Freienstein als Pastor tätig war. Der gelernte Zimmermann liess sich am Theologischen Seminar St. Chrischona (tsc) zum Pastor ausbilden, ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Genau diese Zweitausbildung machte die Wahl besonders. Denn es ist ein Novum, dass ein Theologe Präsident der Viva Kirche Schweiz werden soll. Traditionell wurde dieses Amt von Leuten aus der Wirtschaft ausgeübt.
In der anschliessenden Diskussion vor der Abstimmung kristallisierte sich aber bald heraus, dass die Mehrheit der Delegierten diese Ausrichtung begrüsst. Die visionäre Rede von Martin, wie er, gerade auch als Pastor und Theologe, diese Rolle ausfüllen möchte, liess das Potenzial dieser Möglichkeit erkennen. So wurde Martin deutlich mit 95.5 % Ja-Stimmen gewählt. Und so wie Dieter aus seinem Amt verabschiedet wurde, wurde Martin eingesetzt: mit Gebet. Damit hat die Viva Kirche Schweiz nun einen neuen Präsidenten.
