Hybrid bedeutet „gekreuzt“ und „vermischt“. In unserem Sinn: Eine Mehr-Formen-Kirche. Warum dieser Weg? Der Grund ist nicht, dass wir erst Gemeinde sein können, wenn alle dabei sind. Es können nie alle möglichen Personen an einem Gottesdienst teilnehmen, da verschiedene Gründe auch sonst zum Fernbleiben zwingen können. Entsprechend wären wir bereits in der Vergangenheit nie Gemeinde gewesen. Nein, als Gottesdienst sind wir immer einer unter vielen Treffpunkten der weltweiten Kirche. Egal wie viele wir sind, sind wir Teil vom Leib Christi und sichtbares Zeichen seiner Gegenwart.
Aber wir wollen die schützen, die zu den gefährdeten Personengruppen gehören. Die Umstände zwingen uns, ihnen von der Gottesdienst-Teilnahme abzuraten. Weil diese Gruppe jedoch überall isoliert wird, droht für sie die Gefahr der Vereinsamung. Deshalb möchten wir auch ihnen den Zugang zum Gottesdienst ermöglichen. Wir glauben, dass wir weiterhin unterschiedliche Zugänge zum Gottesdienst ermöglichen sollten. Daher die Form der „Hybriden Kirche“.
Möglichst vielen gleichzeitig ein Gottesdiensterlebnis zu ermöglichen, wird nur per Livestream möglich sein. Eine Gruppe an Teilnehmenden kann sich örtlich treffen, alle andern sind per Livestream dabei. Wir müssen weiter in die inhaltliche Qualität der Livestreams investieren, um die Zuschauer zu Beteiligten zu machen, und so ein Stück weit ein Miteinander zu erleben. Dabei geht es nicht um einen hochprofessionellen Videoauftritt, sondern um den möglichst raschen Zugang zum Gottesdienst für alle, die wollen.
Sobald das Versammlungsverbot gelockert wird, entstehen womöglich auch in den Häusern neue Möglichkeiten: Kleingruppen können sich gemeinsam zum Livestream treffen, Alleinstehende können bei anderen Gottesdienst-Gemeinschaft erleben. Und wo Häuser zu klein sind, können grössere Räume gesucht werden: Sitzungsräume, Mehrzweckräume, Bauernhöfe und andere.
Je nach Entwicklung der Epidemie kann diese Form laufend angepasst werden und der Gottesdienst vor Ort ausgebaut oder stärker ins Online-Format investiert werden. Wir sind weiter gefordert, Gottesdienste zu feiern, die unser bisheriges Verständnis von Gemeinschaft sprengen und zugleich zeigen, dass Gemeinschaft in Christus viel mehr ist als nur ein Live-Treffen. Möge Gott uns helfen!